Musik
Wird,
weil sie mich
berührt,
von mir zur Nummer 1
gekürt.
Emotional,
das weiß der Mann,
fängt vieles mit Musik erst an.
Es wird getanzt, geküsst, verführt,
bis seine Seele explodiert.
Danach,
jedoch frau weiß es nie,
befällt ihn große
Melancholie.
Zieht sich zurück ins Schneckenhaus,
macht so Gefühlen den Garaus.
Leidet wohl sehr unter der Pein,
meint
emotional
am End' zu sein!
kämpft nicht gegen Gefühle an,
ist eben doch ein wahrer
Mann!
Wilhelm Busch
(Musik betreffend)
meint aphoristisch:
"Musik ist angenehm zu hören,
doch ewig braucht sie nicht zu währen.
Es ist die Länge der Gesänge
zu lang für meines Ohres Länge.
Musik wird oft nicht schön gefunden,
weil sie stets mit Geräusch verbunden.
Beim Duett sind stets zu sehn,
zwei Mäuler, welche offen stehn."
Und
leidet mit dem Klavier:
"Gemartert
Ein gutes Tier
Ist das Klavier,
still, friedlich und bescheiden
und muß dabei
doch vielerlei
erdulden und erleiden.
Der Virtuos
stürzt darauf los
mit hochgesträubter Mähne
Er öffnet ihm
voll Ungestüm den Leib, gleich der Hyäne.
Und rasend wild,
das Herz erfüllt
von mörderischer Freude,
durchwühlt er dann,
soweit er kann,
des Opfers Eingeweide.
Wie es da schrie,
das arme Vieh,
und unter Angstgewimmer,
bald hoch, bald tief
um Hilfe rief,
vergeß ich nie und nimmer."
Und
tröstet
den "emotional" Vereinsamten:
"Der Ein-same
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
Kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
Um angenehm die Zeit zu töten,
Und laut und kräftig darf er prusten,
Und ohne Rücksicht darf er husten,
Und allgemach vergißt man seiner.
Nur allerhöchstens fragt mal einer:
Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot,
Ich dachte längst, er wäre tot.
Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
Worauf denn auch der Satz beruht:
Wer einsam ist, der hat es gut."
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